Die Vereinfachung der Sprache
Wie viel Sprache braucht es, um verstanden zu werden? Und: Wann hört ein Wort auf, Sprache zu sein – und wird Bild?
Vier Buchstaben, schwarz auf weiß. „Love“. Aber die Ordnung fehlt. Der erste Buchstabe fällt beinahe aus dem Rahmen, der letzte biegt sich davon. Nichts ist zentriert, nichts abgeschlossen. Die Buchstaben wirken, als hätte jemand sie mit einem einzigen, schnellen Zug gesetzt. Ohne Korrektur. Ohne Rücksicht auf das, was lesbar sein soll.
Man kann das romantisch lesen. Oder wütend. Oder einfach als Versuch: Was bleibt vom Wort übrig, wenn man alles wegnimmt, was sauber ist, was richtig, was normiert? Vielleicht ist das Liebe: unfertig, verschoben, aus dem Gleichgewicht. Aber erkennbar. Immer noch. Gerade noch.
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mixed media
29,7 × 42 cm