Konkrete KI


Im Rahmen einer gestalterisch-forschenden Auseinandersetzung wurde eine Bild-KI mit konkreter Poesie als visuellem und sprachstrukturellem Ausgangsmaterial konfrontiert. Die Texte, reduziert auf typografische Anordnungen, semantische Offenheit und formale Strenge, dienten nicht der Illustration, sondern der Irritation – auch im maschinellen Verstehen. Die daraus resultierenden Bildgenerierungen oszillierten zwischen formaler Nachahmung und spekulativer Interpretation. Besonders aufschlussreich war dabei, wie die KI versuchte, aus nicht-narrativen, abstrakten Strukturen visuelle Lesarten zu entwickeln. Das Experiment eröffnet einen diskursiven Raum zwischen algorithmischer Bildproduktion, poetischer Sprache und der Frage, inwieweit maschinelle Systeme auf Bedeutung reagieren, wenn diese sich jeder Eindeutigkeit verweigert.